Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. In der dritten Jahreszeit, dem Wechsel vom warmen Sommer in den kalten Winter, wird unserer Gesundheit am meisten abverlangt. Der wilde und zugleich bezaubernde Herbst prüft uns, wie es so schön heisst, auf Herz und Nieren. Genauer gesagt wird vor allem die Resistenz und Abwehr unseres Immunsystem auf die Probe gestellt. Schnupfen oder Grippe ist an sich nichts Schlimmes und gehört zum Leben dazu. Unser gestresster Alltag und manch fragwürde Lebensweise bewirkt jedoch, dass sich unser Immunsystem nicht richtig entfalten kann und uns so die Energie und Resistenz für fremde Erreger und Umwelteinflüsse fehlt. Die Ergebnisse sind, ausfallende Mitarbeiter, halb leere Schulklassen und herumseuchende Menschen die «keine Zeit» haben sich zu Regenerieren.
Damit Sie nicht zu dieser Sparte gehören haben wir 5 Tipps für Sie, damit Sie fit durch die Winterzeit kommen.
5 Tipps für ein gesundes Immunsystem
Vorweg muss gesagt werden, dass kein Weg um eine gesunde Ernährung, ausreichlich Bewegung an frischer Luft sowie genügend Zeit für die persönliche Regeneration für eine langfristige Gesundheit führt. Dies ist die Basis jeder bewussten Lebensweise und dient als Grundstein für körperliche Gesundheit. Bei Fragen oder Hilfestellungen in diesen Bereichen geben wir natürlich gerne Auskunft.
TIPP 1 - Taulaufen -
Wenn die Nächte bereits sehr kühl sind und die Tage noch mild, dann glitzert der Rasen am Morgen mit tausenden Tautropfen. Gehen Sie mit bettwarmen Füssen nach draussen, am besten früh morgens, entledigen Sie sich Ihren Socken oder Schuhe und rollen die Hosenbeine etwas nach oben. Streifen Sie ca. 5 Minuten durch das taufeuchte kühle Gras. Tipp: nehmen Sie gleich eine Tasse warmen Tee mit, die wärmt Sie zeitgleich von innen.
Tupfen Sie danach ich Füsse trocken und schauen Sie, dass Sie die Füsse, mit warmen Socken oder noch besser mittels Bewegung, wiedererwärmen können.
Das Taulaufen wirkt abwehrstärkend, durchblutungsfördernd, venenkräftigend und vegetativ stabilisierend. Vorsicht bei Diabetes und bei akuten Harnwegsinfekten!
Eine weitere Möglichkeit das Immunsystem mittels Wasser zu aktivieren ist nach der warmen Dusche am Schluss einige Sekunden kühl abzubrausen. Hier gilt das gleiche, danach den nassen Körper trockentupfen und erneut warm anziehen.
TIPP 2 - Ingwerwasser -
Im asiatischen Raum ist Ingwer seit je her eine bekannte Heilpflanze mit stärkenden Eigenschaften. Auch in der europäischen Heilkunde und Kultur findet das Rhizom (keine Wurzel) immer mehr Anwendung. Die Schärfe des Ingwers erwärmt den Körper und seine Säfte. Energie bedeutet immer eine bessere Zirkulation im Körper. Ebenfalls werden Magen, Leber und Milz erwärmt und gefördert. Wer schon einmal ein Stück Ingwer geschnitten hat, bemerkt dass dieses, von aussen, trockene Rhizom viel Saft enthält. So ist es eine der wenigen Pflanzen welche Wärme und Feuchtigkeit in den Körper bringt, die zwei wichtigsten Prinzipien für einen Stoffwechsel und deren Funktion.
Für Ingwerwasser schneiden Sie ein paar frische Ingwerscheiben und legen diese in einem Krug Wasser ein. Das Rhizom vorher nur kurz unter fliessend warmen Wasser abbürsten und dann ungeschält verwenden. Wer Lust hat fügt zusätzlich ein paar Scheiben einer unbehandelten Zitrone dazu. Das Wasser wird dann etwas basischer und enthält einen erfrischenden Geschmack.
Vorsicht: Die abortive Wirkung in einer Schwangerschaft wird kontrovers diskutiert, generell wird aber von Ingwer in den ersten vier Monaten abgeraten.
TIPP 3 - Kräutertee -
Tee wird auf der ganzen Welt getrunken. Auch unsere Vorfahren die Wildbeuter und Germanen nutzen das Wissen der heilenden Kräuter. Dabei sammelte der Kräuterkundige am Morgen vor Sonnenaufgang die bestimmten Pflanzen und machte danach den Aufguss. Am Mittag wurde die Arbeit unterbrochen und die zweite Tasse Tee wurde getrunken. War die Arbeit erledigt oder ging die Sonne unter wurde als Ausklang die dritte Tasse Tee genossen. So wird auch heute noch 3 Tassen Tee über den Tag verteilt empfohlen.
Hierfür werden ausleitende Tees empfohlen. Das heisst die Aus-scheidungsorgane wie Leber, Lunge, Darm, Haut und Nieren werden angeregt und der Körper macht eine leichte Entgiftung. Ist der Organismus weniger Belastet, verfügt dieser über mehr Energie für seine Abwehr und wird resistenter für das Leben.
Geeignete Pflanzen wären: Brennnessel, Schafgarbe, Holunderblüten, Mariendistel, Goldrute, Enzian, Lindenblüten, Schachtelhalm, Rosmarin, Lavendel, Löwenzahn, Birkenblätter, Süssholz
Die Liste ist nicht vollständig. Das Angebot an Heilpflanzen so gross, dass es schwierig ist eine kleine Auswahl zu erstellen. Wenn Sie eine persönlich für Sie abgestimmte Mischung wollen, empfehle ich Ihnen einen Besuch bei Ihrem Naturheilpraktiker. Dieser kann unter Berücksichtigung Ihrer Konstitution und momentaner Lage eine ideale Kombination für Sie erstellen, so dass Sie noch mehr profitieren können. Ansonsten kann auch in einer Drogerie oder Apotheke eine fertige Mischung gekauft werden.
TIPP 4 - Schlaf -
Die täglichen Reize beschäftigen unseren Körper und zwingen ihn zur Reaktion. Diese Reizeinwirkung kann verglichen werden mit einem fiktivem Wasserglas. Jeder Reiz steht für einen Schluck Wasser, welcher in das Glas gefüllt wird. Die Überfülle an Reizen der heutigen Zeit wie Stress, Job, Familie, Strahlung, Umweltgifte, Erreger usw. sind enorm und das Wasserglas wird schnell gefüllt. Ist das Glas voll und überläuft, treten deutliche Symptome ein oder wir werden Krank. In der Nacht startet der Körper die Regeneration und leert somit unser inneres Wasserglas, damit wir am nächsten Tag die neuen Reize aufnehmen können. Ist unsere Ruhephase jedoch zu kurz oder nicht erholsam, kann nur ein Teil des Wassers geleert werden. Somit ist unser Belastungsbereich eingeschränkt und wir werden schneller Krank.
Optimal wäre 7-8h mehr oder weniger durchgehender Schlaf. Wer am Morgen trotz ausreichender Ruhezeit, schlecht aus den Federn kommt oder wie zerschlagen aufsteht, dem fehlt die erholende Phase im Schlaf oder der Organismus kann nicht richtig Regenerieren. Um diese Ursache zu finden müssten zusätzliche Sachen angeschaut werden.
Natürlich ist es mehr als sinnvoll auch die Reizquellen zu reduzieren, damit "das Glas" weniger gefüllt wird.
TIPP 5 - Schröpfen -
Wer sich optimal auf den Winter vorbereiten will oder schon die meisten dieser Punkte befolgt, aber der Erfolg immer noch ausbleibt, dem empfehle ich eine Schröpftherapie. Generell besteht die Möglichkeit einer Schröpfmassage, auf welche der ganze Rücken behandelt wird oder gewöhnlichen Schröpfung, bei der mit stehenden Schröpfgläsern bestimmte Reflexzonen bearbeitet werden. Oft ist es so dass bei mehreren Sitzungen beide Arten angewendet werden.
Sinn und Zweck einer Schröpfbehandlung ist es die Durchblutung zu maximieren und verschiedene Organsysteme zu aktivieren. Auch hier wird die Ausscheidung angeregt und eine Entgiftung findet statt, welcher den Körper entlastet. Um eine langfristige Wirkung zu erhalten, sollten sicher mit 5-7 Sitzungen gerechnet werden. Je nach Reaktion wird Therapie natürlich entsprechend angepasst, um das Optimum jedes Einzelnen zu erreichen.
Bemerkung: wenn Sie Medikamente bezüglich einer Krankheit nehmen müssen oder wegen Interaktionen unsicher sind, empfehle ich Ihnen eine vorgängige Abklärung bei Ihrem Arzt oder Naturheilpraktiker.
Update: Coronavirus
Als Selbstanwendungs-Alternative zur Schröpftherapie bieten sich hier die Schwitzbäder. Dabei wird ein gewöhnliches Vollbad eingelassen, welches anschliessend im Minuten-Takt langsam erwärmt wird. Ist die Zieltemperatur des Wassers von 40°C erreicht, wird für ca. 10-15 Minuten im Bad geschwitzt. Danach vorsichtig aus der Badewanne steigen (auf Kreislauf achten!), Wasser nachtrinken und schnellstmöglich in das warme Bett kriechen und gut zudecken. Im Bett wird dann für 45-60 Minuten nachgeschwitzt.
Bemerkung: Möglichst vor- und nachher genügend Wasser oder besser noch Lindenblütentee trinken.
Personen mit Herzbeschwerden sollten keine heissen Vollbäder machen, hierfür besser warm
einkleiden und für 20 Minuten ein aufsteigendes Fussbad nehmen. Danach wie gewohnt
nachruhen.